Von 2015 bis 2016 hat Hortensia an der lebensgroßen Skulptur der Kärntner Dichterin Christine Lavant gearbeitet. Die 172cm hohe Skulptur wurde 2017 in Bronze gegossen und ist im Skulpturenhaus Hortensia zu sehen. Eine Aufstellung der Skulptur auf dem Christine Lavant - Platz in St. Stefan im Lavanttal, dem Geburtsort der Dichterin, war angedacht. Allerdings erfolgte die Ablehnung seitens der Stadtgemeinde Wolfsberg Anfang 2019.
Über die Skulptur:
Christine Lavant „steht“...
in Lebensgröße auf einer quadratischen Fläche. Ihr Wesen ist in ihrer bestimmten, aufrechten Haltung, der blickgeraden Richtung und mittigen Hand in die Skulptur eingegangen. Sie hält sich um ihre eigene Mitte mir der linken Hand und deutet mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf ihr Werk mit der Eingravierung „Ich, Christine Lavant“. Die Dichterin steht auf drei Stützpunkten: den zwei Beinen und dem Buchkörper - eine sichere, ausgewogene Statik mit magischer Anziehungskraft. Die Richtung der Füße ist jeweils schräg zu den vorderen Eckpunkten, wobei die rechte Fußspitze in das geöffnete Buch weist. Der Buchrücken, der leicht über den Sockel ragt, führt in die Diagonale des Quadrates der Grundfläche, welches auf der Unterseite ihres Gewandes wieder aufgenommen wird. Es ergibt sich ein pyramidenförmiger Aufbau zum Kopf. Symmetrie und ihre Abweichungen halten die Spanung um die Skulptur.
Die kubische Gliederung des Gewandes wirft ein plastisches Licht in Höhungen und Tiefungen und gleicht einer rhythmischen Felswand. Von ihrer Mitte läuft in engen Bahnen die feine Faltung ihres Gewandes radial zu den Außenkanten. Der Saum des Gewandes legt sich in eine großzügige Faltung und Tiefe. Die Enge der Taille steht damit im Kontrast zu den breiten Schultern, welche ihren monumentalen Geist tragen.
Die gekreuzte Richtung der übereinander gelegten Hände ergibt einen Energieknotenpunkt. Sie trägt am Mittelfinger einen Ehrenring, der ihr so wertvoll war und der die Mitte der Skulptur misst. Durch die angewinkelten Arme bilden die Unterarme mit dem Oberarm ein Quadrat auf der Vorder- und Rückansicht und von den Seiten eine diagonale Querung nach unten.
Der Oberkörper ist unter dem mächtigen Gewandteil spürbar, um ihre Zartheit zu bergen. Das Tuch vom Kopf auf der Rückseite der Skulptur ist vom Scheitel zum Rumpfansatz hin verbunden, somit sind Kopf und Mitte durch einen Steg verbunden. Der Ausdruck des Kopfes ist der Dichterin Pose. Die keilförmige Gesichtsform zieren eine beruhigte Mundlinie und eine große, dreieckige Nasenform. Unter der gewölbten Stirn, die eine feine Linie ihres Tuches trennt, schauen ihre großen, mandelförmigen Augen uns an.